Seit einiger Zeit gewinnt der Begriff Partizipation zunehmend an Bedeutung – insbesondere im Bildungskontext. In vielen pädagogischen Konzepten kommt dieser Begriff vor. Doch was genau steckt eigentlich dahinter?
„Der Begriff Partizipation geht auf das lateinische Wort „particeps“ (= „teilnehmend“) zurück und steht für Beteiligung, Teilhabe, Mitwirkung oder Einbeziehung.“ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
Partizipation ist ein Menschenrecht. Laut der UN-Behindertenrechtskonvention gilt dieses Recht ausdrücklich auch für Menschen mit Behinderung. Konkret bedeutet das: Menschen mit Behinderung müssen die Möglichkeit und die notwendigen Bedingungen erhalten, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Sie sollen in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und ihr Leben so selbstbestimmt wie möglich gestalten können.
Doch Partizipation beginnt nicht erst im Erwachsenenalter. Sie sollte von klein auf gelernt und gelebt werden. Schon im Vorschulalter können Kinder an Entscheidungen beteiligt werden und ihren Alltag mitgestalten. Das kann ganz einfach beginnen, etwa indem Kinder mitentscheiden, was es zum Mittagessen gibt, oder Vorschläge für gemeinsame Unternehmungen am Wochenende machen dürfen.
Auch in der Schule spielt Partizipation eine zentrale Rolle. Durch demokratische Schulstrukturen und echte Mitbestimmung können Schüler*innen erfahren, dass ihre Stimme zählt. So lernen sie, Verantwortung zu übernehmen, eigene Standpunkte zu vertreten und gleichzeitig andere Perspektiven zu respektieren. Diese Erfahrungen fördern nicht nur soziale Kompetenzen, sondern auch ein Bewusstsein für Demokratie: Damit bilden sie eine wichtige Grundlage für eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft.
Literatur:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (o. D.). Partizipation. https://www.bmz.de/de/service/lexikon/partizipation-14752